Alles. Immer. Überall.

Alles. Immer. Überall.

Wir leben schon länger in einer schnelllebigen Welt, von Fast Food, Fast Fashion, Real-Time-Börsenkurse, Same-Day-Delivery, Instant-Access. Heute gilt: Alles. Immer. Überall.

Doch nicht zuletzt durch Künstliche Intelligenz (KI) nimmt die Beschleunigung unseres Lebens in den letzten Jahren sogar noch zu. Was uns am Morgen noch wie ein futuristischer Durchbruch erschien, kann am Abend schon ein Standard-Feature einer Software sein, dass wir als (kostenfreies) Update eingespielt bekommen, ohne es bewusst zu bemerken.

Wir sind an einem Punkt angelangt, der die Verfolgung von Innovation zu einem Rennen gegen die unaufhaltsame Flut der Veralterung macht, an dem die Geschwindigkeit, mit der heute Fortschritte gemacht werden, unsere Vorstellungen davon herausfordern, was möglich ist. Daher stellt sich die Frage, wie wir mit einer Zeit umgehen sollen und wollen, in der Veränderung die einzige Konstante ist?


"Du musst verlernen, was du gelernt hast – Immer in Bewegung die Zukunft ist"

Dem Autor Douglas Adams („Per Anhalter durch die Galaxis“) wird die folgende Aussage zugeschrieben: „Ich hab mir ein paar Regeln ausgedacht, die beschreiben wie wir auf Technologie reagieren:

  • Alles, was es schon gab, als Du geboren wurdest, ist normal und gewöhnlich. Diese Dinge werden als natürlich wahrgenommen und halten die Welt am Laufen.
  • Alles, was zwischen Deinem 16. und 36. Lebensjahr erfunden wird, ist neu, aufregend und revolutionär. Und vermutlich kannst Du in dem Bereich sogar Karriere machen.
  • Alles, was nach dem 36. Lebensjahr erfunden wird, ist gegen die natürliche Ordnung der Dinge.”

Im Film „Das Imperium schlägt zurück“ (Star Wars Episode V) rät Meister Yoda, der deutlich älter ist als 36 Jahre, seinem Schüler Luke Skywalker: "Du musst verlernen, was du gelernt hast … immer in Bewegung die Zukunft ist".

Master Yoda Quote | Star Wars V - The Empire Strikes Back

Master Yoda Quote | Star Wars V - The Empire Strikes Back

Diese Aussage kann uns als Leitmotiv dienen, denn die Dynamik der heutigen Zeit verlangt eine Neubewertung unseres Ansatzes zur Innovation. Sie unterstreicht die Notwendigkeit, agil, visionär und unbelastet von den Paradigmen der Vergangenheit zu sein.

Morgen ist heute. Vielleicht ist Übermorgen sogar schon gestern.


Überforderung ≠ Überforderung

Ich denke, dass wir uns klar auch darüber werden sollten, dass wir Menschen, uns bereits in einer Gegenwart befinden, in der niemand von uns mehr einen vollständigen Überblick darüber hat, wie diese Welt funktioniert – und damit meine ich ausnahmslos alle Menschen auch die jüngeren. Es gibt auch diverse Science-Fiction Geschichten, wie bspw. die wunderbare Serie „Westworld“, in der eine Künstliche Intelligenz glaubt, die Kontrolle über Welt zu haben. Doch auch sie scheitert am Ende an der Realität.

Das verwundert aber auch nicht, denn Künstliche Intelligenz ist keine Magie. Künstliche Intelligenz oder auch Maschinelles Lernen, wie es eigentlich heißen sollte, ist im Kern nichts anderes als (wenn auch eine etwas kompliziertere) multi-dimensionale Regressionsanalyse. Das System prognostiziert auf Basis dessen, was es kennt, die Zukunft. Mal sind es Zahlen, mal sind es Wörter, mal sind es Bilder, Filme, Strategien oder Software-Code. Das System orientiert sich dabei an unseren Erwartungen, welche es aus den Erfahrungen der Vergangenheit ableitet.

Einer der berühmtesten Rennfahrer, Mario Andretti, sagte einmal: "Wenn Dir alles unter Kontrolle erscheint, bist Du nicht schnell genug unterwegs." Anders gesagt: Ein gewissen Maß an Überforderung ist nicht Überforderung. Das ist ganz normal. Wenn man einmal verstanden hat, dass alle überfordert sind, hilft es einem dabei, entspannter zu werden. Es gilt aber das richtige, individuelle Maß zu finden.


"Kein Mensch betritt zweimal dasselbe Flussdelta."

Doch wie schon der Philosoph Heraklit vor 2.500 Jahren feststellte: "Kein Mensch betritt zweimal denselben Fluss". Business-Ikone Steve Jobs machte daraus die Aussage: “Man kann die Kunden nicht fragen, was sie wollen, und versuchen, es ihnen zu geben. Wenn du es dann fertiggestellt hast, wollen sie schon wieder etwas Neues.”

Beide Aussagen beschreiben im Grunde die gleiche Herausforderung: So wie das Wasser fließt und sich von Moment zu Moment verändert, so verändert sich auch die Technologie, insbesondere im Umfeld der Künstlichen Intelligenz, auf der einen und die Erwartungen und Erfahrungen der Menschen auf der anderen Seite. Um in der Metapher zu bleiben: Nicht nur das Wasser, fließt stetig weiter, sondern auch der Flusslauf stromabwärts verändert sich stetig. Man könnte also sagen: "Kein Mensch betritt zweimal dasselbe Flussdelta."


Zukünfte. Plural.

Diese Fluidität zwingt uns, eine Denkweise anzunehmen, die nicht linear ist. Das hätten wir eigentlich schon immer machen können, aber heute ist es wichtiger denn je: Das Labyrinth, das wir Zukunft nennen, werden wir nicht durchqueren können, in dem wir einen Pfad nach dem anderen versuchen, sondern in dem wir die Myriaden von Möglichkeiten simultan testen.

Es gibt in unserer aktuellen Gegenwart nur eine einzige Vergangenheit und nur eine einzige Gegenwart – aber gibt es keine einzige Zukunft. Es gibt Zukünfte. Plural.


Alles. Immer. Überall.

In der Gegenwart koexistieren all diese Zukünfte, bis sie beobachtet werden. Die Lektion hier ist tiefgreifend: Innovation bedeutet nicht nur, bestehende Probleme mit neuen Werkzeugen zu lösen, sondern die Landschaft der Möglichkeiten selbst neu zu imaginieren.

Um das zu tun, sollten wir uns ein Denken aneignen, dass der Navigation auf der Quanten-Ebene ähnlich ist. Linear war gestern. Heute gilt: Alles. Immer. Überall.


"Es gibt keinen Löffel"

Im Film „Matrix“ rät ein junger Mönch dem Protagonisten Neo, sich vorzustellen, dass schon die Realität nur eine Illusion ist. Der metaphorische Rat, "es gibt keinen Löffel", lädt dabei auch uns ein, die Grenzen des konventionellen Denkens zu überwinden und das grenzenlose Potenzial von Vorstellungskraft und Kreativität zu anzunehmen.

THE MATRIX: THERE IS NO SPOON

THE MATRIX: THERE IS NO SPOON

In einer Welt, in der die Zukunft in ständiger Bewegung ist, gehört der Erfolg denen, die nicht nur bereit sind, sich an Veränderungen anzupassen, sondern auch begierig sind, sie zu gestalten.

Es geht darum, sich vorzustellen, was sein könnte, anstatt an dem festzuhalten, was gewesen ist, und den unerschütterlichen Willen zu besitzen, Vision in Realität umzuwandeln.

Während wir durch dieses ständig sich entwickelnde Labyrinth der Innovation navigieren, müssen wir uns daran erinnern, dass die Reise selbst das Ziel ist und die Fähigkeit zu verlernen und neu zu lernen unser wertvollster Kompass ist.




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